Aufgabe 4234
Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reifeprüfung Angewandte Mathematik
Quelle: BHS Matura vom 16. Jänner 2018 - Teil-A Aufgabe
Quelle: Distance-Learning-Check vom 15. April 2020 - Teil-A Aufgabe
Angabe mit freundlicher Genehmigung vom Bundesministerium für Bildung; Lösungsweg: Maths2Mind
Der Genfer See - Aufgabe A_222
Teil b
Der Genfer See wird durch mehrere Flüsse gespeist. Der Wasserstand des Sees wird beim Abfluss reguliert. Die nachstehende Grafik zeigt den Verlauf der Durchflussrate des Wassers beim Abfluss innerhalb von 48 Stunden.
1. Teilaufgabe - Bearbeitungszeit 5:40
Beschreiben Sie unter Angabe der entsprechenden Einheit, was mit dem Ausdruck \(\int\limits_0^{48} {f\left( t \right)} \,\,dt\) im gegebenen Sachzusammenhang berechnet wird.
[1 Punkt]
Die Funktion F ist eine Stammfunktion der in der obigen Grafik dargestellten Funktion f.
2. Teilaufgabe - Bearbeitungszeit 5:40
- Aussage 1: F hat die Stelle mit dem größten Anstieg im Intervall [14; 18].
- Aussage 2: F hat eine Maximumstelle im Intervall [26; 30].
- Aussage 3: F ist monoton fallend im Intervall [32; 44].
- Aussage 4: F ist monoton steigend im Intervall [4; 26].
- Aussage 5: F ist im Intervall [0; 16] positiv gekrümmt (linksgekrümmt).
[1 Punkt]
Lösungsweg
1. Teilaufgabe
Die Funktion f(t) selbst gibt an, wie viele m3 Wasser pro Stunde beim Abfluss vom See abrinnen. Beim Intergral denken wir immer an das "aufsummieren von unendlich schmalen parallelen Flächenstreifen".
- Die Fläche unterm Graph der Funktion ist somit die Summe Wasser in m3/h (y-Achse), die beim Abfluss abrinnt, die sich in den 48 Stunden (die x-Achse ist ja eine Zeitachse) aufsummiert.
- Für die Einheit gilt: Es handelt sich um eine Fläche, die in y-Richtung m3/h als Einheit und in x-Richtung h als Einheit hat. Bildet man das Produkt \(h \cdot \dfrac{{{m^3}}}{h} = {m^3}\) so bleiben m3 als Einheit über.
→ Mit dem Ausdruck wird die gesamte Wassermenge in m3 berechnet, die innerhalb dieser 48 Stunden den See durch den Abfluss verlassen hat.
Kochrezept: Die "Einheit" für die Fläche unter der Funktion kann man immer ohne viel Nachzudenken einfach durch Multiplikation ausrechnen:
"x-Achse mal y-Achse". Wenn man diese Einheit kennt, dann kann man die Bedeutung vom Integral einfach beantworten.
2. Teilaufgabe
F ist die Stammfunktion der in der Grafik dargestellten Funktion f. Am einfachsten fällt die Beantwortung der Aussagen wenn man die Stammfunktion in die Illustration der gegebenene Funktion hinzuzeichnet.
- Die Stammfunktion muss bei Null anfangen und monoton steigen.
- Die Stammfunktion wird gegen ihren Wendepunkt hin immer stärker ansteigen und nach dem Wendepunkt wird sich die Steigung wieder verflachen,
- Der Wendepunkt liegt dort wo die gegebene Funktion f ihr Maximum hat.
- Aussage 1: Falsch, weil die Stammfunktion hat ihren größten Anstieg dort, wo die Stammfunktion den Wendepunkt hat. Den Wendepunkt hat die Stammfunktion dort, wo die zugehörige Funktion eine Extremstelle hat. Die Funktion hat aber im Intervall [14; 18] keine Extremstelle, sonder erst an der Stelle t=30,5.
- Aussage 2: Falsch, weil wir aus der NEW-Regel wissen, dass dort wo die Funktion eine Extremstelle hat, muss ihre Stammfunktion eine Wendestelle haben. Weiters wissen wir aus der NEW-Regel, dass dort wo die Funktion eine Nullstelle hat, muss die Stammfunktion eine Extremstelle haben. Die Funktion hat aber keine NST im dargestellten Intervall, daher kann die Stammfunktion im Intervall auch kein Maximum haben.
- Aussage 3: Falsch, weil wir aus den Regeln für das grafische Differenzieren wissen, dass wenn die Funktion oberhalb der x-Achse liegt, muss die Stammfunktion streng monoton steigen
- Aussage 4: Richtig, weil wir aus den Regeln für das grafische Differenzieren wissen, dass wenn die Funktion oberhalb der x-Achse liegt muss die Stammfunktion streng monoton steigen. Man kann sogar für das gesamte Intervall [0; 48] sagen, dass F monoton steigend sein muss.
- Aussage 5: Falsch, weil die Funktion in diesem Intervall einen Extremwert hat, daher muss die Stammfunktion in diesem Intervall einen Wendepunkt haben und somit das Krümmungsverhalten ändern
Ergebnis
Die richtige Lösung lautet:
1. Teilaufgabe
Mit dem Ausdruck wird die gesamte Wassermenge in m3 berechnet, die innerhalb dieser 48 Stunden den See durch den Abfluss verlassen hat.
2. Teilaufgabe
- Aussage 1: Falsch
- Aussage 2: Falsch
- Aussage 3: Falsch
- Aussage 4: Richtig
- Aussage 5: Falsch
Lösungsschlüssel:
1. Teilaufgabe
1 x C1: für die richtige Beschreibung im gegebenen Sachzusammenhang mit Angabe der entsprechenden Einheit
2. Teilaufgabe
1 x C2: für das richtige Ankreuzen